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Nicht von Pappe…


17.11.2016
Solidarität mit den Kollegen von Wellpappe Gelsenkirchen!
Seit dem 01.November 2016 stehen die Kolleg*innen der Firma Wellpappe in...

Gelsenkirchen (96 Beschäftigte in dem Werk) sprichwörtlich auf der Straße. Ihnen wurde als kriminell zu bezeichnende Art und Weise der Zugang zu ihren Arbeitsplätzen verwehrt. Am Vortag wurden alle Mitarbeiter*innen per Boten aufgesucht und ihnen mitgeteilt, dass Sie nicht mehr zur Arbeit erscheinen brauchen. Die Geschäftsführung würde Insolvenz anmelden (siehe auch Berichte aus Tageszeitungen). Das dies bis heute (!!) – 15. November offensichtlich immer noch nicht erfolgt ist, hat in den ersten Tagen dazu geführt, das die Beschäftigten kein Geld zum Monatsanfang bekamen. Weil der Inhaber die Zahlung des ausstehenden Lohns einfach verweigert. Nur durch den energischen und tatsächlich mal unbürokratischen Einsatz des Oberbürgermeisters und der Agentur für Arbeit haben die Kollegen überhaupt einen Teil ihres Lohns (als Vorauszahlung auf mögliches Insolvenzgeld) erhalten und konnten dringende laufende Kosten und ihren Lebensunterhalt damit bestreiten. Das Verhalten des Inhabers und der Geschäftsleitung ist in höchstem Maße als kriminell zu bezeichnen. Daher haben die Kollegen über ihren Betriebsrat auch Strafanzeige gegen verantwortliche Personen gestellt.

Die Gerichte werden irgendwann entscheiden. Doch Hilfe und Solidarität brauchen die Kolleg*innen jetzt! Da haben die IG BAU – Bezirke Emscher-Lippe-Aar und Mülheim-Essen-Oberhausen (MEO) ihre Solidarität mit den Interessen der Kollegen des Betriebes bekundet.
Am 15.11.2016 besuchte ein Delegation des Bezirksverbandes MEO die Mahnwache der Kollegen vor Ort.

Ein Solidaritätsschreiben wurde überreicht und nachgefragt, woran es derzeit am dringensten Unterstützung bedarf. Der Bezirksverband MEO wird in den nächsten Tagen die Kolleg*innen erneut besuchen und Ihre mögliche handfeste Solidarität übergeben.

In den Gesprächen mit den Kollegen wurde gemeinsam eines klar: Solche Unternehmertypen gibt es nicht selten. Diesen „Sonnenkönigen“, die absolute Willkür und Menschenverachtung zu ihrem Handeln gemacht haben, gibt es nicht wenige. Und solchen muß Einhalt geboten werden. Massive Gegenwehr durch tausendfache Solidarität. Anprangern und öffentlich machen solcher Methoden und den kämpfenden Kolleg*innen beiseite stehen, ist die Antwort auf diese Angriffe durch die Reichen und Superreichen!

Solidaritätsadresse:
Betriebsrat der
Wellpappenfrabrik Gelsenkirchen
Buchstr., Gelsenkirchen